Rezensionen / Empfehlungen

Die aktuelle Seite ist im Aufbau! Sie werden hier im Lauf der Zeit mehr und mehr finden! Also: Ab und zu vorbeisurfen!


Chris Wolf und Heinz Jiranek


Als meine Kollegin Chris Wolf mit der Idee auf mich zukam, dass es mal an der Zeit wäre, ein Buch zum Thema "Feedback" zu schreiben, - ich denke, sie hat gesagt, "mit dem Feedback-Thema mal aufzuräumen", da war ich schnell Feuer und Flamme. Denn ich bin der festen Überzeugung, dass vieles, was zum Thema geschrieben oder trainiert wird, realitätsfremd, psychologisch falsch oder gar gefährlich ist. Da waren Chris und ich uns sehr schnell einig. Sie können sich vorstellen, dass so ein recht kritisches Buch entstanden ist. Beurteilungsgespräch, 360°-Feedback, die "klassischen" Feedbackregeln und vieles mehr nehmen wir hier (sehr) kritisch unter die Lupe. - Viel Spaß beim Lesen!

Taleb Nicholas: Antifragilität


Einfach hinreißend klug, genial und polemisch an der richtigen Stelle.

 Ich zitiere aus der Rezension, die ich auf libri.de gefunden habe:

 

"Antifragilität ist weit mehr als Robustheit oder Resilienz. Während das Widerstandsfähige im besten Fall einen Zustand beibehalten kann, wird das Antifragile besser und besser. Und es ist immun gegenüber falschen Vorhersagen.

 

Warum kleine Strukturen besser sind als große, Stadtstaaten besser als Nationen, warum Schulden uns schaden und warum das, was wir als "effizient" bezeichnen, alles andere als effizient ist. Talebs Beispiele bedienen das ganze Spektrum von Finanzen und Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Privatleben.

 

Multidisziplinär und mit großer Übersicht umreißt "Antifragilität" ein neues Denken für eine Welt, die bei allem Fortschritt niemals berechenbar sein wird."

Brooks, David: Das soziale Tier


Ganz ausgezeichnet. Wir begleiten zwei Menschen durch ihr ganzes Leben. Und anhand dieser Geschichte bringt uns der Autor die Erkenntnisse der Psychologie nahe. Der Autor flicht in seine Erzählung ein, was Psychologie, Neurologie und Biologie heute über den Menschen wissen. Welches Menschenbild durch die Wissenschaft entsteht.

 

Dabei ist da Buch an keiner Stelle trocken, sondern entwickelt eher einen Spannungsbogen, wie man ihn von guten Romanen kennt.

 

Eine Empfehlung für alle, die am Stand der psychologischen Forschung interessiert sind.

Bolles, Richard N.: Durchstarten zum Traumjob

 

Auch wenn der Titel etwas reißerisch klingt (amerikanisches Original: What Color is Your Parachute), da hat jemand gründliche Arbeit geleistet. Jemand, dem gekündigt wurde, jemand, der einen neuen Arbeitsplatz sucht, aber auch jemand, der sich selbstständig machen will, der findet hier viele wertvolle Anregungen. Die Idee des Buches: Heutzutage musst du bei dir selbst anfangen. Ausgesprochen gründlich führt Bolles den Leser zu einer umfassenden Selbstanalyse. Wer bin ich eigentlich? Was will ich? Ausgezeichnete Fragebögen mit illustrativer Auswertung auf hohem Niveau. Wenn man diese Hausaufgaben gemacht hat, dann geht es darum, Kontakt mit möglichen Firmen aufzunehmen. Wie genau geht das? Wie macht man das? Was nutzen die sozialen Netzwerke? Die gelben Seiten? Das Internet? Umfassend und illustrativ. Aber dabei bleibt das Buch nicht stehen: Welchen Stellenwert hat ein CV? Wie sollte er aussehen? Auf welchem Papier sollte er gedruckt sein? Wie führt man das Gespräch mit einem möglichen Interessenten? Wie verhandelt man sein Gehalt? Was machen Laufbahnberater? Wie findet man sie? Wie bewertet man sie? Was nutzen Sie?

Zu all dem sind zahlreiche Internetadressen und Adressen angegeben (auch einige in Deutschland). Die deutsche Ausgabe des Buches ist von einer Münchner Schülerin des Autors übersetzt.

Wer auf der Suche ist oder wer als Coach Coaching-Klienten hat, die sich umsehen (müssen), hat hier ein exzellentes Werkzeug an der Hand! 

Niermann, F.-J., Schmutte, Andre M. (Hrsg.): Exzellente Managemententscheidungen

 

Wer ein Buch wie dieses schreibt, der hat wohl naturgemäß den Konflikt zwischen Breite und Tiefe. Denn einerseits wollen die Autoren das Thema umfassend darstellen, andererseits dabei aber keinesfalls oberflächlich werden.

Doch erst einmal zum Inhalt: Zunächst geht es um die Grundlagen. Nein, kein Aufguss des Üblichen, sondern eine flüssig geschriebene Synopse in optimaler Flughöhe. Auch der notwendige Abschied vom Ideal des Homo oeconomicus wird klar begründet. Die Frage, wie Managemententscheidungen mit dem Stand der Unternehmensentwicklung eine Koevolution vollziehen müssen, wird plastisch beantwortet.

Der Hauptteil führt uns durch Managementmethoden und stellt klar und übersichtlich und in kritischer Würdigung die entscheidenden Unternehmensbewertungsmodelle vor. Was gibt es da alles? Wie funktioniert es? Wie sind Vor- und Nachteile zu bewerten? Dabei führen die Autoren auch harte Zahlen ins Feld. Dadurch wird klar, dass eine Methode sich nicht daran messen lassen darf, ob sie chic, in Mode, einleuchtend oder neu ist, sondern daran ob und wie sie sich auf den Unternehmenserfolg auswirkt. Wir reflektieren mit den Autoren, was Strategien sind und wie sie umsetzbar werden können und was das für Führungskräfte und für die Führungskräfteentwicklung bedeutet. Ein illustratives Kapitel fasst gekonnt das notwendige Wissen zum Finanzmanagement zusammen.

Sehr eindringlich und klar wird die Bedeutung von Geschäftsprozessmanagement und Projektmanagement dargestellt. Kennt man schon? Na ja, ich bin sicher, dass gemessen an dem, was machbar und sinnvoll wäre, „da draußen“ noch zu viel rumgewurstelt wird. Gut, dass das Buch in exzellenter Weise auch Fragebögen und Checklisten verfügbar macht (ein Muss: Der „Stresstest“ für Unternehmen und das Zusammenspiel der Managementmethoden). Wie das alles in der Praxis funktionieren kann, erfahren wir in Case Studies (z.B. AUDI, Telekom, Konen).

Nun zu meiner Bewertung: Den Autoren ist die Balance zwischen Breite und Tiefe, zwischen Theorie und Praxis, zwischen Nachschlagewerk und Handbuch hervorragend gelungen. Nicht jedes Kapitel muss jedem gefallen oder gleich wichtig sein. Klar. Das aber ist nicht eine Schwäche, sondern eine Stärke des Buches: Man findet, was man braucht. Und wer weiter vertiefen will, der wird mit gut selektierter Literatur und Links zu zentralen Internetseiten versorgt. An keiner Stelle wird trivialisiert, und die Ehrfurcht vor der Komplexität grenzt das Werk deutlich von platten Management-Ratgebern ab. - Und die gelungenen Karikaturen machen einfach nur Spaß.

Was vielleicht zu kurz kommt: Die besten Methoden funktionieren nur, wenn das Unternehmen und seine Entwicklung im Mittelpunkt stehen. Obwohl die Case Studies einen hoffen lassen, kann man aber nicht davon ausgehen, dass Menschen ohne weiteres im Sinne des größeren Ganzen agieren - Kahnemann hat das ein Forscherleben lang nachgewiesen. Ungeschickte Kommunikation, Konflikte, Partikularinteressen, Egoismen und irrationale Vorstellungen bestimmen oft das Schicksal von Unternehmen (genannt seien Daimler-Chrysler, Airbus 380 und natürlich unser Hauptstadtflughafen). Mich interessiert, wo exzellente Managementmethoden zwar verfügbar wären, aber eben nicht zu exzellenten Managemententscheidungen führen.

Ich glaube aber, dass das Buch nicht nur in die Bibliothek maßgeblicher Führungskräfte gehört, sondern dass diese es auch immer wieder in die Hand nehmen sollten, wenn es um wichtige Entscheidungen geht. Denn es beantwortet die zentrale Frage des Managements: „Habe ich / haben wir an alles gedacht?“ 


Wolf, Chris: Überzeugend leise

 

Unsere Kollegen Chris Wolf (wandeldrive.de) hat hier ein Buch verfasst, das sich mit den Stärken der Introvertierten auseinandersetzt, und dem implizit-gängigen (Vor-)Urteil aufräumt, dass extravertiert zu sein, irgendwie besser ist. Klar im Aufbau, sehr verständlich in der Sprache und klug.


 

Ehbrecht, H.J., Walter, Ralf, Jiranek, Heinz, Wolf, Chris: Systemtheorie und Beratung. Ein Beispiel aus der Praxis

 

Hans Jürgen Ehbrecht, Ralf Walter (Kunden-Seite), Heinz Jiranek und Chris Wolf (ifb-Jiranek) beschreiben an einem Praxis-Beispiel, wie Veränderung entstehen kann. Dabei haben die Beteiligten bei dem mehr als einjährigen Projekt versucht, sich nicht einfacher Rezepte zu bedienen, sondern sie haben sich die Erkenntnisse und Forderungen der Systemtheorie als Richtschnur genommen.